Die Sixpack-Strategie für stählerne Muskeln
Wie Ihr kein Sixpack bekommt und auf welche Mythen Ihr Euch beim Thema Bauchmuskeln nicht verlassen solltet, wisst Ihr jetzt. Natürlich steht immer noch die Frage im Raum: Wie bekomme ich ein Sixpack?
Richten wir unseren Fokus also zunächst auf unsere Voraussetzung Nr. 1:
Die richtige Ernährung für ihren Körper
Für sichtbare Bauchmuskeln ist, so viel sollte jetzt bekannt sein, ein niedriger Körperfettanteil erforderlich.
Unser erklärtes Ziel ist also Fettverbrennung am gesamten Körper, da ein lokaler Fettabbau wie erläutert nicht möglich ist!
Zur Erklärung sei zunächst gesagt, was Fettpolster überhaupt sind:
Wenn wir hier von Körperfett reden, ist damit sogenanntes Speicher- oder Depotfett gemeint. Depotfett dient dem Körper als Energiereserve und war im Laufe der Evolution in Zeiten von Nahrungsknappheit überlebenswichtig. Je nach Ausmaß der Fettreserven ist der menschliche Körper dazu in der Lage 40 Tage oder sogar länger ohne Nahrungszufuhr zu überleben. Aus diesem Grund speichert der Körper in Zeiten, in denen ein Überschuss an zugeführter Energie besteht, den überschüssigen Teil in Form von Fettpolstern für „schlechte Zeiten“. Um die Gliedmaßen nicht zu beschweren und die Agilität des Körpers zu erhalten, findet ein Großteil des Aufbaus an Fettpolstern um die Körpermitte statt, an Bauch, Oberschenkel und Po.
Damit wir diese „Fettpolster schmelzen lassen“ können, müssen wir unserem Körper also in einen Zustand der verringerten Energieaufnahme versetzen. Denn nur dann wird die in den Fettpolstern als Reserve eingelagerte Energie tatsächlich benötigt und vom Körper „freigegeben“.
Wir benötigen also was unsere tägliche Energiebilanz angeht ein Kaloriendefizit!
Zu diesem Zweck ist es ratsam einem Ernährungsplan zu folgen, der auf den persönlichen Grundbedarf an Energie zugeschnitten ist und tägliche körperliche Aktivitäten berücksichtigt. Das tägliche Defizit an Energie sollte dabei jedoch nicht zu groß ausfallen, damit der Körper nicht zu viel Muskelmasse abbaut – eine unerwünschte Nebenwirkung jeder Diät. Es gilt der Merksatz:
Je radikaler die Diät desto schädigender ist sie für den Körper und die Muskelmasse!
Muss der Körper ein zu großes Kaloriendefizit über längere Zeit verkraften, tritt der sogenannte Hungerstoffwechsel ein, der einen massiven Abbau von Muskelmasse bewirkt und sich negativ auf viele Körperfunktionen auswirkt. Bei jeder Diät ist also immer ein gesundes Maß zu wahren und auf ein lediglich leichtes Kaloriendefizit zu achten!
Wie muss eine Diät aussehen?
An welcher Stelle Eures Ernährungsplans Ihr Energie sparen wollt, ist grundsätzlich Euch selbst überlassen. Dennoch ist es zweckmäßig zunächst Kalorien zu streichen, die aus ungesunden und unnötigen Quellen stammen: Limonade, Süßigkeiten, Fast-Food etc..
Ihr solltet Eure Ernährung zusätzlich umstellen und Euch bewusster und gesünder ernähren. Vermeidet Fertiggerichte (sogenanntes processed food) und greift stattdessen auf frisch zubereitete Mahlzeiten zurück. Baut viel Gemüse, Obst, Nüsse, Vollkornprodukte aber auch Fleisch in Euren Ernährungsplan ein.
Als zielführend erwiesen haben sich teilweise Diäten, die auf einen hohen Anteil an Eiweiß und Fett setzen und die Aufnahme von Kohlenhydraten beschränken (Low-Carb-Prinzip). Eine sogenannte Ketogene Diät (auch: Ätkins-Diät, Anabole Diät) soll den Vorteil haben, dass der Anteil an abgebauter Muskelmasse während der Diät relativ gering bleiben soll. Wie bei anderen Diät-Verfahren besteht jedoch diesbezüglich keine allgemeingültige Aussagekraft.
Nach welchem Verfahren (Low-Carb, Low-Fat etc.) eine Diät erfolgt, ist also eine Frage persönlicher Vorlieben und Erfahrungen.
Zusätzliche Tipps zur Ernährung
Um Eurem Körper optimale Voraussetzungen für den Fettabbau zu geben, empfiehlt sich die Einhaltung einiger zusätzlicher Tipps.
Wasser ist gut für den Körper
Wasser ist für den menschlichen Körper überlebenswichtig und stellt eine Grundvoraussetzung für körperliche Leistungsfähigkeit dar. Schon eine geringfügige Unterversorgung mit Wasser kann eine massive Einschränkung der Leistungsfähigkeit bedeuten. Hinzu kommt, dass Wasser dabei hilft den Körper von Giftstoffen zu befreien. Eine Zufuhr von 2-3 Litern am Tag sollte das Mindestmaß darstellen.
Auch wer bereits einen geringen Körperfettanteil besitzt und trotzdem noch nicht über eine sichtbare Bauchmuskulatur verfügt, kann sich die positive Wirkung von Wasser zunutze machen, denn: Wasser entwässert! Wer viel trinkt, macht seinem Körper klar, dass große Wassereinlagerungen unter der Haut nicht notwendig sind. Die Folge ist eine bessere Muskeldefinition durch dünneres Hautgewebe.
Nicht zu viel Salz verwenden
Hoher Konsum von Salz führt zu Wassereinlagerungen im Körper und begünstigt Bluthochdruck. Es muss zwar nicht gänzlich auf die Verwendung von Salz verzichtet werden. Stark gesalzene Speisen und Fast-Food sollten jedoch gemieden werden.
Auf Alkohol und Nikotin verzichten
Dieser Punkt ist eigentlich selbstverständlich: Drogen wie Alkohol und Nikotin schaden dem Körper, schränken ihn in seiner Leistungsfähigkeit ein und verhindern effektiven Muskelaufbau und Fettabbau. Der Konsum ist wenn möglich deshalb auf null zu reduzieren.
Das richtige Training für euren Sixpack
Wer seine Ernährung perfektioniert hat um seinen Körperfettanteil zu verringern, muss sich auch Gedanken über das richtige Training machen. Denn nur wenn beide Voraussetzungen stimmen und ausreichend Muskelmasse vorhanden ist, kann unter der dahinschmelzenden Fettschicht ein beeindruckendes Sixpack zum Vorschein kommen.
Ganzkörper-Training
Ein Trainingsplan, der den ganzen Körper berücksichtigt, verbessert nicht nur Euer gesamtes Erscheinungsbild, sondern verbessert auch den Aufbau der Bauchmuskeln. Zudem verhindert ein Training des gesamten Körpers, dass ihr ungesunde muskuläre Dysbalancen entwickelt, die der Körperhaltung schaden. Achtet immer darauf, dass der jeweilige Gegenspieler (Antagonist) eines Muskels in etwa gleich stark trainiert ist. Wer ein starkes Sixpack möchte, sollte demnach auch seinen Rücken entsprechend trainieren.
Anwendung von Grundübungen
Grundsätzlich empfehlenswerte Übungen sind sogenannte Mehrgelenksübungen, die sich nicht auf eine Muskelgruppe beschränken, sondern verschiedene Muskelgruppen ansprechen. Solche Grundübungen sind: Kniebeuge, Klimmzug, Kreuzheben, Bankdrücken, Dips, Rudern. Diese Übungen sollten das Grundgerüst eines Trainingsplans bilden.
Nicht zu viele Isolationsübungen
Das Grundgerüst des Trainingsplans kann natürlich für Euer Sixpack-Training um Isolationsübungen speziell für den Bauch ergänzt werden. Eine große Anzahl an Übungen, Sätzen und Wiederholungen ist dabei nicht erforderlich, da Eure Bauchmuskeln bereits bei den Grundübungen beansprucht werden.
Klassische und effektive Bauchübungen sind:
- Beinheben
- Crunches
- Bauchpresse
Hohe Intensität
Ziel des Trainings soll maximaler Muskelaufbau am Bauch sein um bei geringem Fettanteil ein ansehnliches Sixpack zu erhalten. Die Intensität des Trainings sollte diesem Ziel angepasst sein. Wie wir bereits festgestellt haben, stellt ein Training mit hunderten von Wiederholungen kein geeignetes Mittel dar. Die Übungen sollten stattdessen in einem Wiederholungsbereich ausgeführt werden, der optimal für den Aufbau von Muskelmasse (Hypertrophie) geeignet ist. Das Gewicht oder der Widerstand muss so gewählt werden, dass unter hoher Anstrengung maximal 6-12 Wiederholungen ausgeführt werden können.
Wichtig ist wie bei allen Muskelgruppen ein gezieltes Überlasten des Muskels, worauf der Muskel mit einer physischen Anpassung reagiert (Superkompensation). Dazu gehören auch regelmäßige Steigerungen, denn nur durch stetige Progression erhalten die Bauchmuskeln weiterhin Wachstumsreize.
Die richtige Einstellung
Nur wer diszipliniert seine Ernährung und sein Training angeht, kann auf Dauer Erfolg haben. Ein Sixpack erhält man nicht über Nacht, doch wer konsequent seine Strategie beibehält, kann schon nach einiger Zeit Erfolge feststellen. Wichtig ist deshalb stets das eigene Ziel vor Augen zu behalten: Ein definiertes und wohlgeformtes Sixpack!
Seite1: Der wahre Weg zum Sixpack
Seite2: Die Sixpack-Strategie