Fitgemüse Spargel: Abnehmen mit unserem Diätplan
Von April bis Mitte Juni gibt es ihn wieder, den deutschen Spargel. Grund genug, die grünen, weißen und violetten Stangen einmal genauer auf ihre Fitness-Tauglichkeit zu prüfen. Und siehe da, sie bieten tatsächlich so manches, was sie zu einem wahren Fitgemüse macht.
Verständlich, wenn man weiß, dass Spargel ursprünglich als Heilpflanze von Ägyptern und Griechen gehalten und eingesetzt wurde. In erster Linie auf seine harntreibende Wirkung hatten es die Ärzte dieser alten Hochkulturen abgesehen. Die reichen Römer waren dann nachweislich die ersten, die Spargel auch als Gemüse zu schätzen wussten. Nach Deutschland kam das heute beliebte Gemüse zuerst auch in erster Linie als Heilkraut. Für festliche Gerichte wurde es wohl erst in der Renaissance an Königs- und Fürstenhöfen zubereitet. Damals jedoch noch in seiner grünen Variante.
Weißer Spargel als die Krönung der Gemüseküche
Eher aus Not begann man damit, die jungen Triebe mit Hauben aus Ton abzudecken. So konnten Schädlinge abgehalten und die erste Wärme der Frühlingssonne dem Spargel effektiver zum Wachstum anregen. Durch den Entzug von Licht, bildete diese Bleichspargel genannte Variante kein Blattgrün aus. Dadurch blieb er weiß. Zusätzlich begannen die Triebe auch erst verzögert damit zu verholzen. Der besonders zarte Gemüsespargel war geboren und überzeugte hierzulande schnell auch die verwöhntesten Gaumen. Und so bleibt es auch bis heute. Denn trotz der Tatsache, dass sich der Chlorophyll-haltige grüne Spargel die letzten Jahre einen größeren Marktanteil sichern konnte, isst Deutschland weiterhin bevorzugt weißen.
Was alles in Spargel steckt
Ob dies an dem milderen Geschmack oder an der zarteren Struktur liegt, ist sicherlich individuell verschieden. Doch was macht Spargel zu einem Fit-Gemüse? Allen Spargelsorten kann man einen hohen Gehalt an Mineralien attestieren. Blutbildendes Eisen und Folsäure, knochenstärkender Phosphor und Kalzium sowie das muskelentspannende Magnesium sind einige der fitmachenden Inhaltsstoffe frischen Spargels. Auch unsere Muskeln profitieren von einer Frühjahreskur mit leckeren Spargelrezepten. Dafür sorgt nicht zuletzt der Gehalt an Kalium in diesem edlen Gemüse.
Die wichtigsten Vitamine, die das Frühjahrsgemüse enthält, sind Vitamin A, C und E. Darüber hinaus enthält Spargel die Nervenvitamine B1 und B2. Aber auch Vitamin K, das für saubere Blutgefäße, dünnes Blut und starke Knochen sorgt, ist in Spargel enthalten. Damit Vitamin K und auch die anderen fettlöslichen Vitamine wie Vitamin A, D und E auch vom Körper aufgenommen werden können, sollten Sie sie stets mit gesunden Fetten kombinieren. Kein Wunder, dass traditionelle Gerichte gerne Buttersaucen oder ähnliche fetthaltige Beilagen zum Spargel vorsehen.
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Kalium im Spargel
Trotz seines hohen Wassergehalts wirkt Spargel entwässernd auf unseren Organismus. Dass dies so ist, liegt unter anderem an dem hohen Kaliumgehalt des Stangengemüses. Auf 100 Gramm des frischen Gemüses kommen etwa 200mg Kalium, so dass wir wie bei kaum einem anderen Gemüse durch Spargel sehr gut mit dem blutdrucksenkenden Mineral versorgt werden. Doch auch unser Nervensystem benötigt Kalium, um effektiv arbeiten zu können.
Der hohe Stickstoffgehalt der Stangen ist neben Saponinen und Fructanen ein weiterer Verantwortlicher für die entwässernde Wirkung des Spargels. Zum vermehrten Wasserlassen kommt der charakteristische Geruch des Urins, der durch verschiedene schwefelhaltige Verbindungen im Gemüse erzeugt wird.
Frühjahrsputz im Körper
Genau zum richtigen Zeitpunkt im Jahr bietet Spargel die nötigen leberanregenden Bitterstoffe, die dem Entgiftungsorgan dabei helfen, einen wahren Frühjahrsputz im Organismus durchzuführen. Nach den fett- und alkoholreichen Feiertagen des Winters wie Weihnachten und Karneval kommt das den meisten Lebern sehr zugute.
Doch auch akut, also direkt vor und nach übermäßigem Alkoholgenuss, kann Spargel quasi als erste Hilfe verwendet werden. Denn wie eine Studie der Jeju National University in Südkorea ergab, hilft ein Extrakt aus jungen Spargelstangen und -blättern unserem Organismus beim Abbau von Blutalkohol. Dafür sorgen im Spargel enthaltene Mineralien und Aminosäuren, die als Vorstufen von Alkohol spaltenden Enzymen im Körper dienen. Diese Enzyme heißen Dehydrogenase und Aldehyd-Dehydrogenase.
Stangengemüse als Aphrodisiakum
Der Volksmund spricht seit jeher dem Spargel eine aphrodisische Wirkung zu. Und tatsächlich regen die prallen Stangen nicht nur die Phantasie des Betrachters an, sondern auch die Durchblutung im Unterleib. Dies kommt natürlich den Geschlechtsorganen beider Geschlechter zugute. Dazu kommt, dass der Reichtum des Spargels an Spurenelementen und Vitaminen sich stärkend auf die Libido auswirkt.
Genuss ohne Reue
Das Beste am Spargel ist aber, dass er Genuss ohne Reue verspricht, denn bei gerade einmal 150 kcal pro Kilogramm ist Spargel eine perfekte und vor allem satt machende Basis für eine frühlingshafte Abnehmkur. Auf solche Spitzenwerte bringt es der Spargel vor allem deshalb, weil er zu etwa 93 Prozent aus Wasser besteht. Abnehmwillige erfreuen sich jedoch nicht nur an der wunderbar niedrigen Energiebilanz, sondern auch daran, dass Spargel entwässernde Eigenschaften besitzt. So lässt Spargel die Pfunde sehr schnell purzeln – somit ist für schnelle Motivation gesorgt. Dass eine Spargeldiät, genau wie alle anderen Monodiäten, nur kurzfristig zum Einsatz kommen sollte, versteht sich von selbst. Doch der hohe Preis des Frühjahrsgemüses erleichtert die Entscheidung hier sicherlich. Damit Sie eine Idee davon bekommen, wie eine solche Spargeldiät aussehen kann, stellen wir Ihnen hier vor, wie ein solcher Diättag aussehen könnte.
Die Spargel-Diät
Die Grundlage dieser Diät bildet 1 Kilo des ungeschälten Edelgemüses. Ergänzt wird es durch ein Frühstück sowie eine ausreichende Wasserzufuhr (etwa 2 Liter täglich, je nach Witterung und Aktivität). Dass Alkohol und Süßigkeiten während der Diät tabu sind, versteht sich von selbst, denn bei der Spargel-Diät sollten Sie täglich unter einer Kalorienzufuhr von 1.200 bleiben. Auf den Spargel selbst entfallen dabei etwa 140 Kalorien. Dieser Wert ergibt sich, da Sie aus 1 kg frischen Spargel etwa 800g geschältes und gekochtes Gemüse erhalten. Führen Sie die Diät nicht länger als zwei Wochen durch. In dieser Zeit können Sie mit einem Gewichtsverlust von 2-5kg rechnen.
In unserem Beispiel haben wir darauf geachtet, ein möglichst ausgewogenes Verhältnis der Nährstoffgruppen zu bieten. Um so viel Abwechslung wie möglich in Ihren Speiseplan zu bekommen, sollten Sie die einzelnen Elemente durch vergleichbare Nahrungsmittel ersetzen. Anstatt Lachs also zum Beispiel die gleiche Menge Hühnerbrust (ohne Haut), mageres Rindersteak oder Putenfleisch. Möchten Sie das Fleisch durch Tofu ersetzen, darf Ihre Portion gerne 150g wiegen. Am besten informieren Sie sich über den Kaloriengehalt der in Frage kommenden Lebensmittel mit Hilfe einer Kalorientabelle. Diese gibt es in Papierform im Handel, aber auch als Smartphone-App oder Onlineversionen.
Ein möglicher Speiseplan der Spargel-Diät
- Morgens: Kaffee oder Tee, am besten Kräutertee, ein Vollkorn- oder Mehrkornbrötchen oder 3 Scheiben Vollkorn-Knäckebrot, dazu 50g Magerquark. Den Quark können Sie sich herzhaft oder auch süß (mit Hilfe einer kalorienfreien Alternative zu Zucker) anmachen. Dazu können Sie 200g frische Beeren oder einen Apfel essen.
- Zwischendurch: Spargelsalat wie folgt zubereitet: 150g gekochter Spargel und zwei Tomaten in kleine Stücke schneiden und mit einer Vinaigrette aus Pfeffer, Salz, Kräutern, Essig und etwas Olivenöl beträufeln.
- Mittags: 150g Pellkartoffeln, 125g gegrilltes Lachsfilet, 500g gekochter Spargel und dazu ein Dressing aus ein wenig Joghurt, etwas frisch gepressten Orangensaft, ein wenig Olivenöl, Kräutern nach Wahl und eine Prise Salz.
- Zwischendurch: 300ml frische Buttermilch (oder Kefir, Molke, Magerjoghurt etc.) mit 100g Beeren, Apfel, Birne oder Orange.
- Abends: Bereiten Sie sich aus zwei Eiern, 150g gekochten Spargeln, frischen Kräutern nach Wahl, Pfeffer und Salz ein Omelette und braten es sich in ein wenig Öl an.
Achtung: Wenn Sie unter einer Nierenerkrankung leiden, wenden Sie sich bitte zuerst an Ihren Arzt oder Therapeuten, bevor Sie eine Spargel-Diät durchführen. Auch Menschen, die an Gicht erkrankt sind, sollten darauf achten, nicht zu viel des Purin enthaltenden Frühjahrsgemüses zu verzehren. Am besten beraten auch Sie sich mit Ihrem behandelnden Arzt.