Extremsport – was ist das eigentlich genau?
Häufig ist vom Extremsport die Rede. Doch wie genau lässt sich dieser eigentlich definieren? Warum kann ein Marathon ebenso ein Extremsport sein, wie Wildwasser-Rafting oder Snowboarding im Backcountry? Wir beschäftigen uns mit verschieden Ausprägungen des sogenannten Extremsports und schauen, wie die Menschen an ihre Grenzen gehen.
Grenzauslotungen sind das Stichwort
Denn genau darum geht es beim Extremsport: Das Ausloten der sportlichen Grenzen. Diese Herausforderungen können im technischen, logistischen, physischen oder psychischen Bereich liegen und sind nicht selten mit gewissen Risiken verbunden. Dabei kann ein Extremsport sowohl alleine als auch in der Gruppe ausgeführt werden. Vor allem die Ausschüttung von Endorphinen und Adrenalin sind für die meisten Extremsportler der Grund dafür, dass sie sich immer wieder in gefährliche oder herausfordernde Situationen begeben.
Ausdauersport als Extremsport?
Zwar gibt es keine klare Definition des Wortes Extremsport, allerdings werden in der Regel eben jene Sportarten als Extremsport bezeichnet, in denen eine hohe Ausdauer benötigt wird und Athleten an ihre physischen Belastungsgrenzen kommen. Dementsprechend gehören Langstreckenläufe, Triathlons oder auch Fahrradrundfahrten wie die Grand Tours ebenfalls zum Extremsport. Wer sich bei über 30 Grad Celsius mit dem Fahrrad über die Alpen quält oder bei Wind und Wetter mehre Kilometer im Wasser, auf dem Rad und zu Fuß zurücklegt, geht garantiert an die eigenen physischen Belastungsgrenzen.
Auf die Bedingungen kommt es an
Dabei kommt es oft ebenso auf die äußeren Bedingungen an. Ein Tennisspiel würde zum Beispiel unter normalen Bedingungen wohl eher nicht als Extremsport durchgehen. Betrachtet man jedoch die Umstände bei den Australian Open, muss auch hier von einer absoluten Extremsituation gesprochen werden. Um diese zu verbessern, haben sich die Veranstalter für das Einsetzen von Gegenmaßnahmen entschieden. Die Sportler werden mithilfe einer Heat Stress Scale vor der Hitze und deren Auswirkungen geschützt werden. Die Skala besteht aus verschiedenen Stufen. Diese führen, falls notwendig, während des Wettkampfs dazu, dass zusätzliche Pausen von den Athleten gemacht werden müssen. Im äußersten Notfall wird sogar das Spiel verlegt. Demnach kann jede Sportart unter den richtigen – oder falschen – Bedingungen zu einem echten Extremsport werden.
Unterbrechungen bei zu großer Hitze keine Seltenheit
Wie bereits erwähnt verordnet diese Skala ab einem bestimmten Wert zum Beispiel kurze Pausen oder gar ganze Spielabbrüche. Bereits bei der Fußball WM 2014 hatten die Mannschaften teilweise mit den tropischen Bedingungen zu kämpfen, sodass der Weltverband FIFA kurze Trinkpausen während des Spiels eingeführt hat, so Focus Online. Auch bei dem zwei Jahre später stattgefundenem Großevent Olympia 2016 mussten einige Athleten mit den heißen Bedingungen bei den Sommerspielen kämpfen. Doch Extremsport kann genau so gut auch bei kalten Bedingungen stattfinden. Wer mit dem Snowboard durch den Tiefschnee pflügt, wird nur in seltensten Fällen an Hitze leiden – um einen Extremsport handelt es sich dennoch.
Foto (Artikelbild): © Ivan Smuk – 123RF