Die tausend Talente der Kokosnuss
Die Kokosnuss ist streng genommen keine Nuss, sondern eine Steinfrucht. Sie ist der süß-nussig schmeckende Abkömmling der Kokospalme, die bis zu dreißig Meter hoch werden und vierzig Nüsse pro Jahr abwerfen kann.
Woher sie ursprünglich stammt, ist bis heute unklar. Am wahrscheinlichsten ist, dass ihre Heimat ein indonesisches Inselarchipel im Pazifischen Ozean ist. Der Mensch sorgte für die Verbreitung in Sri Lanka, Brasilien, Malaysia, der Elfenbeinküste, der Dominikanischen Republik und auf den Philippinen.
Beliebt ist die Kokosnuss rund ums Jahr. Im Sommer schätzt man die kühlenden Eigenschaften, im Winter ist sie Bestandteil traditioneller Weihnachtsleckereien. Als Zutat in der südasiatischen und karibischen Küche verfeinert sie Gegrilltes und Currys. In der veganen Ernährung spielt sie eine tragende Rolle beim Ersatz tierischer Produkte.
Handelsübliche Kokosprodukte
- Kokosmilch wird hergestellt, indem das Fruchtfleisch gerieben und mit Wasser püriert wird. Die Masse wird dann gefiltert; die Flüssigkeit ist die dickliche Kokosmilch. Sie ist im Gegensatz zu Kuhmilch cholesterinfrei.• Kokoswasser, zum Beispiel von Dr. Goerg, ist an heißen Tagen ein erfrischender Durstlöscher. Es enthält nur fünfzehn Kalorien pro hundert Milliliter und ist durch seinen hohen Kaliumgehalt isotonisch.• Kokosmus ist in der veganen Küche verbreitet. Es hat viel Kalium, Folsäure und B-Vitaminen, die Veganern oft fehlen. Mus wird zum Anreichern von Currys, Abbinden oder in der Zubereitung von Nachtischen verwendet.• Kokosöl ist hocherhitzbar und eignet sich gut zum Braten oder Frittieren. Die Bezeichnung „nativ“ steht für das naturbelassene Kaltpress-Verfahren, bei dem alle wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben.
• Kokosmehl eignet sich für Menschen mit Glutenunverträglichkeit. Es enthält im Vergleich zu Weizenvollkornmehl dreimal so viele Ballaststoffe, viel mehr Fette und Eiweiße sowie weniger Kohlenhydrate. Für die Herstellung wird das Fruchtfleisch getrocknet, entölt und gemahlen.
• Kokoszucker eignet sich ideal als Ersatz für Industriezucker. Er wird aus dem Saft der Kokosblüten gewonnen und schmeckt karamellartig. Er hat eine gleichmäßige Wirkung auf den Blutzucker, weswegen er für Diabetiker geeignet ist.
Das kann die Superfrucht
Die Kokosnuss liefert dem Körper wertvolle Mineralstoffe wie Eisen, Natrium, Magnesium, Selen, Zink und Kupfer. Die enthaltene Laurinsäure unterstützt das Immunsystem. Zudem enthält sie 36,5 g Fett pro hundert Gramm, was sehr viel scheinen mag. Allerdings sind ein großer Teil davon ungesättigte Fettsäuren, sogenannte mittelkettige Triglyceride. Diese sind sehr gesund und bei zu hohen Blutfettwerten hilfreich. Daher sind Kokosöl und -fett häufig Bestandteil von Diäten. Auch bei Laktoseintoleranz können Produkte durch Kokosalternativen ersetzt werden. Äußerlich angewandt ist die feuchtigkeitsspendende Eigenschaft bekannt. Die Kokosnuss weist zudem einen hohen Gehalt an Vitamin C und E auf, eine wirksame Anti-Aging-Waffe gegen freie Radikale.
Hinzu kommen entzündungshemmende, antibakterielle und antimykotische Inhaltsstoffe, wodurch zahlreiche Hauterkrankungen darauf ansprechen. Das Einreiben mit Kokosöl mildert einen Sonnenbrand. In der ayurvedischen Medizin wird es aufgrund seiner kühlenden, beruhigenden und antientzündlichen Wirkung geschätzt. Bei Haustieren ins Fell geknetet, bleiben Ungeziefer wie Flöhe und Zecken auf Abstand.
In der traditionellen chinesischen Medizin gilt Kokos als erfrischend, Durst stillend und abschwellend. Es wird empfohlen bei Sodbrennen, mangelnder Sekretion von Verdauungsdrüsen, Zahnfleischentzündungen, Nieren- und Blasenentzündungen, Ödemen, Haarausfall, brüchigen Nägeln und Verstopfung. Allgemein wirken sich die Inhaltsstoffe günstig auf die Funktion von Magen und Milz aus.
Neben exotischem Geschmack und Erfrischung bringt die Kokosnuss auch gesundheitlichen Mehrwert.
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