Crosslauf – Mehr als eine alte Olympia-Disziplin
Der Crosslauf ist eine koordinativ sehr anspruchsvolle Sportart. Hier wird nicht, wie bei anderen Laufsportarten, auf einer ebenen Bahn gelaufen, sondern die Strecke führt über unebenes Gelände mit natürlichen Hindernissen. Der Untergrund einer Crosslauf-Strecke sollte vorwiegend aus Gras bestehen, aber auch Erde, Sand oder Matsch sind stellenweise möglich.
Crosslauf im Detail
Der Start bei einem Crosslauf erfolgt in der Regel als Massenstart. Dabei stehen die Läufer in einer relativ breiten Startzone und warten auf den Startschuss. In der Regel findet ein Wettkampf auf einem Rundkurs von 1,75 bis 2 Kilometern Länge statt. Dieser Rundkurs wird je nach Art des Wettkampfes 3 bis 6 mal von den Läufern bezwungen. Durch die sehr unterschiedliche Beschaffenheit des Geländes ist jeder Wettkampf beim Crosslauf anders und die Läufer müssen sich jedes mal neu auf wechselnde Herausforderungen einstellen.
Von 1912 bis 1924 war Crosslauf eine olympische Disziplin, damals noch unter dem Namen „Querfeldeinlauf“. Auch heute noch ist er bei der Olympiade zu sehen, allerdings nicht mehr als Einzelwettkampf, sondern als eine Disziplin des modernen Fünfkampfes.
Viele Crossläufer sind auch Leichtathleten. Die Crossläufe werden von vielen Leichtathleten als eine willkommene Saisonvorbereitung betrachtet. Dennoch ist Crosslauf weit mehr, als nur eine kleine Abwechslung für Leichtathleten: Der Sport ist gut organisiert, es gibt Landesmeisterschaften, deutsche Meisterschaften und auch eine Weltmeisterschaft. Beim jährlich stattfindenden „Lidingöloppet“ in Schweden, dem weltweit am stärksten besuchten Crosslauf-Wettkampf, treten jedes Jahr mehr als 30.000 Athleten in verschiedenen Disziplinen an.
Auch der Teamgeist kommt nicht zu kurz: Neben der Einzelwertung gibt es auch einen Mannschaftswettbewerb. Hierbei besteht ein Team aus 5 Athleten, von denen die besten 4 in die Wertung eingehen.
Die Ausrüstung ist sehr unterschiedlich und richtet sich jedes mal neu nach den Wettkampfbedingungen. Die meisten Läufer tragen Schuhe mit Spikes, deren Länge und Anzahl in der Regel an das Gelände angepasst wird. Die Kleidung ist Wetterabhängig, da Crosslauf-Wettbewerbe in der Regel im Winter oder im frühen Frühjahr, außerhalb der Leichtathletik-Saison, ausgetragen werden, sind Läufe bei starkem Regen oder sogar Schnee keine Seltenheit.
Seit einiger Zeit gibt es auch die Variante „Stadioncross“. Hierbei finden die Wettkämpfe nicht in freiem Gelände, sondern in einem Stadions und mit künstlich aufgestellten Hindernissen statt. Die Strecke führt teilweise über die Bahn, aber auch zum Beispiel durch Sandflächen wie Weitsprunggrube oder Wurfgrube und über die Rasenfläche. Die Distanz beim Stadioncross ist mit maximal ungefähr 2000 Metern deutlich kürzer als beim Crosslauf in freiem Gelände. Stadioncross ist bei den Zuschauern sehr beliebt, da man die komplette Strecke von der Tribüne gut einsehen kann und die Athleten nicht wie beim normalen Crosslauf oft lange aus dem Sichtfeld verschwinden.