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Fernsehwerbung bestimmt unser Essverhalten

Nicht immer entscheiden wir selbst, was und wie viel wir essen. Die Entscheidung versuchen andere für uns zu treffen – zwingend und bewusst. Lasst uns darüber redenund den Gedanken vertiefen. Betrachten wir die wichtigste Informationsquelle, das Fernsehen. Um genauer zu sein die gezeigte Werbung, die so oft als Motor der Konjunktur bezeichnet wird.

Welchen Zusammenhang gibt`s zwischen Werbung und Fettleibigkeit? Welchen Einfluss hat die Werbung auf unsere Kauflust und Kaufwahl?

Bei Werbung ist es egal ob wir diese sehen oder hören. Sie hat nur ein Ziel, Euch zum Handeln und zum Kauf eines bestimmten Produktes zu verleiten. Ihr seht und hört, wie gut es schmeckt, was zusätzlich Eure Sinne schärft und anregt.  Ihr seht eine glückliche Familie, schöne Menschen oder gute Beziehung – Ihr seht das Gesamtprodukt, welches das perfekte Leben verkörpert.

Die Werbung hat nicht nur Einfluss auf Euer Kaufverhalten, sondern auch indirekt auf Euer Essverhalten. Eine Studie von US-Forschern ergab, dass 70% der Befragten ein Verlangen entwickeln, nach einer Lebensmittelwerbung zu essen. Aus psychologischer Sicht wirkt die kommerzielle Werbung auf unser Unterbewusstsein, regt den Appetit an und fördert zudem die Nahrung häufiger einzunehmen, als es der Körper überhaupt benötigt. Lebensmittelwerbung wird immer appetitlich dargestellt. Der Wunsch nach gesehener Werbung das Sofa zu verlassen und in die Küche zu gehen, ist hier immer gegeben.Habt Ihr Euch schon mal gefragt, wieso kaum Werbung für leckeres, gesundes Obst gezeigt wird? Dafür aber für schädliche und kalorienreiche Lebensmittel, wie Schokolade oder Chips?

Wir werden aus psychologischer Sicht von zwei Gefühlen geleitet:

  1. Angenehme Gefühle – die wir immer wieder erleben wollen
  2. Unangenehme Gefühle – die wir meist vermeiden wollen

Die Werbeindustrie erkennt diese psychologischen Tricks und nutzt diese schamlos aus. Der Emotionshunger, der in uns allen steckt, verleitet uns zum Essen und ändert unsere Ernährungsgewohneiten, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen. Die Werbung verführt uns ständig mit kleinen Tricks zu unfreiwilligem und überflüssigem Essen.

Wusstet Ihr, dass man sich in Großbritannien entschieden hat, Werbung für Fast Food in Kinder-und Jugendprogrammen zu verbieten? In einigen Ländern ist sogar die Rede von einem vollständigen Verbot der Werbung für Junkfood. Zudem entschieden sich bereits mehrere europäische Länder, den Verkauf von Kohlensäure-Getränken, Chips oder Schokolade nicht nur in Schulen, sondern auch in der Nähe von Kinder- und Jugendeinrichtungen zu verbieten. Diese Maßnahmen sind notwendig, aufgrund der Tatsache, dass in Europa eine steigende Zahl von adipösen Kindern zu beobachten ist.

Zunehmend bestimmen die Kinder selbst, was sie kaufen/konsumieren und tragen somit zur Kaufentscheidung als volles Familienmitglied bei.

Der Punkt ist, dass gerade versucht wird Werbeprodukte mit erhöhtem Anteil an Fett, Zucker oder Salz nicht nur zu stoppen, sondern auch kenntlich zu machen. Auch Lebensmittelwerbung die leere Versprechen macht – «Gut für Ihre Gesundheit» oder «Senkt den Blutdruck», sollen europaweit eingeschränkt werden.

Eins sei gesagt: Essen ist ein rein physiologischer Vorgang. Ihr selbst fühlt und spürt, wenn Ihr hungrig seid. Die Werbung wirkt auf uns wie ein unnatürlicher Appetit: Ihr seid nicht hungrig, aber alles sieht so schön und appetitlich aus, dass man regelrecht gezwungen wird mehr zu essen. Nicht das Fernsehen macht dick, sondern die einflussreiche kommerzielle Werbung!